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Lokale Lernorte. Krankenmorde in der ehemaligen Landesanstalt Großschweidnitz
30. August / 9:30 - 17:00
KostenlosHistorische Bildung vor Ort erleben
In unserem Seminar mit sächsischen und tschechischen Multiplikator:innen werden wir sowohl den Ort mit seiner Geschichte der Krankenmorde während des Nationalsozialismus als auch Biografien von Opfern kennenlernen. Wir werden tschechische Multiplikator:innen treffen und etwas über die NS-„Euthanasie“ im sogenannten Reichsgau Sudetenland und Protektorat Böhmen und Mähren erfahren. Deren Aufarbeitung ist nach wie vor lückenhaft und bis heute sind nur einzelne Opferschicksale bekannt. Auf unserer kurzen Reise durch Geschichte und Gegenwart wollen wir gemeinsam darüber nachdenken, welche Rolle und Bedeutung solche Orte für die historische Bildung junger Menschen haben.
Die Gedenkstätte Großschweidnitz auf dem Gelände des Friedhofes der ehemaligen Landesanstalt erinnert an die Menschen, die im Rahmen der nationalsozialistischen Krankenmorde ums Leben gebracht wurden. Zwischen 1939 und 1945 ermordeten Ärztinnen, Ärzte, Pfleger und Schwestern insgesamt mehr als 5.500 Menschen aus dem damaligen Deutschen Reich, aber auch psychisch erkrankte Zwangsarbeiter:innen aus anderen Ländern durch Unterernährung, Vernachlässigung und überdosierte Beruhigungsmittel. Frauen wurden zwangssterilisiert und erhielten als „unnütze Esser“ eine „Sonderkost“, was langfristig zu einer Unterversorgung führte. Ab 1943 wurde Großschweidnitz zu einem Ort der „Kindereuthanasie“.