Ziel des Trainings ist der Erwerb von Argumentations- und Handlungskompetenzen in der Auseinandersetzung mit menschenverachtenden Einstellungen. Trainiert wird die Fähigkeit, diese Einstellungen zu erkennen und argumentativ zu widerlegen.
Argumentationstechniken und auch Handlungsstrategien werden vorgestellt, erprobt und verglichen. Die gesammelten Argumente und die aufgezeigten Strategien werden im Austausch bewertet und auf ihre Anwendbarkeit in unterschiedlichen Situationen überprüft.
Wie bleibe ich bei dem was ich sagen möchte und komme nicht in eine Endlosdiskussion? Wie kann ich Zuhörende einbinden und menschenverachtenden Aussagen/Personen den Wind aus den Segeln nehmen? In Handlungsübungen wird das eigene Auftreten und die Anwendung von Strategien reflektiert. Es geht darum, mit dem mulmigen Gefühl im Bauch umzugehen, den Moment des Eingreifens zu erkennen und den Mut zu haben, jemanden zu unterbrechen.
Wie fühlt es sich an, wenn ich laut werde, wie kann ich jemanden sachlich aber bestimmt des Raumes verweisen? Wo liegen meine Stärken? In praktischen Übungen lässt sich einiges über die eigenen Hürden, aber auch Stärken herausfinden. Im Austausch mit den anderen und beim Zuschauen können neue Denkanstöße und Ansätze erworben werden oder eigene Strategien den letzten Schliff erhalten.
Am Ende steht konsequenteres Auftreten. Egal, ob gegenüber der NPD-Funktionärin, dem „WUT“-Bürger oder dem antisemitischen Kommentar in der Straßenbahn. Das Argumentationstraining bietet die Möglichkeit, von idealisierten und abstrakten Interventionen weg, hin zu eigener kreativer und erfolgreicher Zivilcourage zu kommen.