Ob Stasi-Knast, Sonderhaftanstalt oder Mielkes-Privatknast, das Gefängnis Bautzen II hatte zu DDR-Zeiten viele Namen. Heute befindet sich hier eine Gedenkstätte, die an die Opfer beider Bautzener Haftanstalten, Bautzen I (das sogenannte Gelbe Elend) und Bautzen II, erinnert. Die thematischen Schwerpunkte der Gedenkstätte umfassen die Geschichte der Bautzener Gefängnisse im Nationalsozialismus (1933 bis 1945), Bautzen I als sowjetisches Speziallager (1945 bis 1956) und das Stasi-Gefängnis Bautzen II (1956 bis 1989). In dem ehemaligen Gefängnis werden neben vielen Haftschicksalen auch die historischen und politischen Hintergründe der jeweiligen Verfolgungsperioden beleuchtet. Neben Ausstellungen und regelmäßigen Führungen finden dort auch Lesungen, Vorträge, Zeitzeugengespräche und Filmvorführungen statt. Die Gedenkstätte wurde 1993 auf Initiative des Bautzen-Komitees gegründet, einem Zusammenschluss ehemaliger politischer Häftlinge der Bautzener Gefängnisse.
Die Gedenkstätte arbeitet unter dem Dach der Stiftung Sächsische Gedenkstätten.