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“Nie wieder!” heißt auch: Aus linken Fehlern lernen
16. Juli / 19:00 - 21:00

Essentials eines erfolgreicheren Antifaschismus
Deutschland brüstet sich seit Jahren damit, wie viel man aus der Geschichte gelernt habe. Doch der Aufstieg der AfD zeigt: Der Nationalsozialismus ist keineswegs aufgearbeitet. Rassistische, antisemitische und menschenfeindliche Einstellungen wurden über Generationen an Küchen- und Stammtischen weitergegeben. Sie kursieren auch in der selbstgefälligen „Mitte der Gesellschaft“. Nie seit 1945 war die autoritär-faschistische Gefahr so groß wie heute.
Doch auch in der Linken sind Nationalsozialismus und Antisemitismus oft immer noch nicht verstanden. Die Behauptung „das Volk wurde damals von den Nazis verführt“, traut den Menschen nicht zu, handelnde Subjekte zu sein. Das passt zur Überzeugung, man selbst sei zur „Führung der Arbeiterklasse“ berufen. Autoritarismus gibt es auch von Links. Besonders ausgeprägt ist er beim sich Berufen auf Führer wie Lenin, Stalin und Mao. Ganz so, als ob sie – mit Millionen Menschenleben auf dem Gewissen – nicht längst desaströs gescheitert seien.
Arbeiter*innen sind nicht von Autoritären und Faschisten „verführt“. Können sie ihre Arbeitskraft nicht verkaufen, ist ihr Lebensunterhalt gefährdet. Dieser Zwang ist eine Brutstätte des Autoritarismus. Die rechte Welle entspringt der menschenfeindlichen kapitalistischen Ellenbogenkonkurrenz – gerade in Krisenzeiten. Nur Kämpfe, die die Fesseln des Interesses von Arbeitskraftverkäufer*innen sprengen, können antikapitalistisch, antipatriarchal und antifaschistisch sein. „Klassenidentität“ und ein plattes Weltbild, wonach „Unten = Gut“ und „Oben = Böse“ ist, helfen nicht weiter.
Referent
Lothar Galow-Bergemann entwickelt Essentials eines Antifaschismus, der aus eigenen Fehlern lernt, der autoritären Welle mit Aussicht auf Erfolg entgegentreten und Perspektiven für eine bessere Welt aufzeigen kann.
Veranstalter*innen
Eine Veranstaltung der DGB Jugend Sachsen und der ver.di Jugend in Kooperation mit der RLS Sachsen
In Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung: Gesellschaftsanalyse und politische Bildung e.V.